Jaja. heute geht die Leier nicht wieder los, denn ausnahmsweise war heute ein herrvorragender Tag.
Schon allein wegen des Wetters.
Früh aufgestanden, fertig gemacht, Cornflakes mit frischer Milch! gegessen (das kommt nicht so häufig in meinem Kühlschrank vor).
Computer, Fernseher und DVD-Player angemacht.
Dann spontan angefangen etwas für die Schule zu machen, obwohl das nicht zwangsläufig zu erledigen war; zum ersten Mal mit dem Fahrrad in den Stadtpark gefahren.
Einfach nur geil mit dem Rad durch die Strassen zu cruisen. Selbst mit meinem rostigen Drahtesel. Musik in den Ohren, Wind im Gesicht und einfach nur in die Pedale treten.
Hört sich zwar total gestellt wie in so einer Frühlingskolumne an, habe ich aber vorhin wirklich so empfunden.
Im Stadtpark angekommen direkt mal zur Freilichtbühne gefahren, denn ich war ja da, um mir das Bushido Konzert anzuhören und mir die Leute anzusehen, die dort hingehen.
Wie es zu erwarten war, bekannte Gesichter aus S-Bahnen mit topierten Haaren, Muskel-Shirts, Trainingshosen und Nike Sportschuhen mit Sprungfedern in den Fersen.
Die weiblichen Geschöpfe ähnlich klischeehaft. Dazu noch ein paar Bauern, Eltern, die ihre Kinder zum Konzert begleiten und fertig ist das Bushido Publikum.
Den Vogel schoss für mich jedoch ein junger Mann ab, dessen Kleidung ich im folgenden kurz beschreiben möchte:
Moderner Kurzhaarschnitt mit leicht anblondiertem Irokesenstachelschnitt; dazu ein eng sitzendes weißes Feinrippunterhemd in eine weiße kurze Trainingshose von Adidas reingesteckt. Als modisches Schmankerl zu dieser einfarbigen Kombo die schwarze Gürteltasche im Taillenbereich. Um sicher zu gehen noch ein paar Tribals um Oberarm und auf dem Schulterblatt und die obligatorischen Nike Shox.
Herrlich! Ich für meinen Teil hab mich dann, nachdem sich ein Mann mit Kind direkt neben mich auf die Bank gesetzt hat und seine dicke Frau auch schon aufm Weg war, ein Stück weiter auf ein Rasenstück gesetzt, und, ganz gangsterlike, mein Biologiebuch ausgepackt um mich mit Zellteilungen zu beschäftigen.
Das Konzert, als es dann losging, konnte ich herrvorragend verfolgen.
Bushido hat mehrfach erwähnt, dass er vorgestern in Bonn und gestern in Berlin gespielt hat, deren Publikume?Publikums?Publika? alle sehr laut waren, was zur Folge hatte, dass unglaublich viele Mädchen im Teenageralter sich angesprochen gefühlt haben, das doch zu überbeiten und wie verrückt gebrüllt haben.
Außerdem erwähnte er, dass 3.500 bis 4.000 Zuschauer anwesend seien. Ich dachte mir dabei nur, dass das bei einem Preis von ca. 30 € pro Ticket ein Gewinn von 105.00 bis 120.000 Euro gewesen sein muss.
Nach einer halben Stunde hatte ich dann genug gelesen, gesehen (manche Menschen ziehen sich nicht viel an, wenn sie durch einen Park laufen), und gehört.
Ich schwang mich also wieder auf mein Eisenpferd und machte meine Musik an.
"Es gibt Reis" von Helge Schneider bergab auf einem Ein-Gang-Fahrrad hat einen unglaublich anpeitschenden Rhythmus. Wer brauch da schon Dopingmittel?
Jetzt, nach einer Runde Joggen durch das Quartier, fühl ich mich seelig.
Ich kann sagen, dass es sich so ohne Zigaretten und Alkohol ganz gut lebt.
Aber morgen wird zum Glück schön gegrillt. Da kann dann wieder ungesunde, fettige, krebserregende Fleischware und Bier schnabulieren.
Ich freue mich in jedem Falle auf eine sonnige Woche mit hoffentlich vielen sonnigen Ereignissen.
Hier noch ein paar Bilder ausm Stadtpark:
Einfach herrlich dieser blaue Himmel.
Gras. Irgendwie ein Ostern-Wallpaper.
Da war das Konzert. Also in sicherer Entfernung.
Eigentlich wollt ich auch Videos machen, bzw. hab ich auch, aber man glaubt garnicht wie laut Vögel sind. so merkt man das garnicht.
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